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Axel Goodbody

Portrait des Germanisten Axel Goodbody
Photo credit Jan Michalko

»Da eine genaue Definition fehlt, könnte man sich Cli-Fi am besten als einen besonderen Korpus kultureller Erzeugnisse denken«

Axel Goodbody ist emeritierter Professor für deutsche und europäische Kultur an der Universität Bath (GB). Er ist u.a. Herausgeber der Zeitschrift Ecozon@ und gehört zu den wichtigsten Kennern der deutschen Klima-Literatur. So hat er etwa den ersten deutschen Kanon einschlägiger Klima-Fiktionen erarbeitet. Damit hat er gezeigt, dass es neben Ilija Trojanows einigermaßen bekanntem Roman "EisTau" durchaus andere ernstzunehmende Climate Fiction deutscher Sprache gibt. Goodbody's jüngste Publikation "Cli-Fi – A Companion" (2018) beweist, wie intensiv, kreativ und nachhaltig sich die Wissenschaft inzwischen mit Vielfalt und Anspruch der Climate Fiction auseinandersetzt.

»Da eine genaue Definition fehlt, könnte man sich Cli-Fi am besten als einen besonderen Korpus kultureller Erzeugnisse denken, die sich mit dem menschengemachten Klimawandel befassen. Sie erkunden das Phänomen nicht nur mit Blick auf das Setting, sondern in Beziehung zu psychologischen und sozialen Fragen, indem fiktive Handlungen mit meteorologischen Fakten, Spekulationen über die Zukunft und Reflexionen über die Mensch-Natur-Beziehung kombiniert werden. Sie tun dies bei offenen Grenzen zu einem größeren Archiv verwandter Werke, aus welchen sie sich für ihre Darstellung und Beschreibung der Klimakrise manchmal bedienen.«

(Axel Goodbody/Adeline Johns-Putra (Ed.) CliFi. A Companion, Peter Lang 2018)

Das Climate Fiction Festival 2020 beschäftigt sich mit Fiktionen, die sich der Erkundung des Phänomens Klimawandel oder Klimakrise widmen. Axel Goodbody wird in einem einführenden Vortrag einige wesentliche Grundzüge der Climate Fiction aufzeigen. Danach stellt er in einer Runde mit den Kritiker*innen Sieglinde Geisel und Martin Zähringer den amerikanischen Roman "Das Flugverhalten der Schmetterlinge" von Barbara Kingsolver vor. Im Vergleich mit zwei weiteren Klassikern der Climate Fiction, "Ismael" von Daniel Quinn (USA), und "Sommer im Treibhaus" von Georg Turner (Australien), wird das Panel Grundlinien und Hauptmerkmale der Climate Fiction sichtbar machen.